Chronik

Wie alles begann…

Vor der Gründung des „SC Eichhörnchen“, organisierte und finanzierte die „Junge Gesellschaft“, die sich aus Jungbauern und Jungbäuerinnen zusammensetzte, das traditionelle Schützenfest. Bei der Festlegung des Schützenfestes wurde auch gleich bestimmt, wer Schützenkönig wurde und damit einen wesentlichen Teil der Kosten zum Fest zu tragen hatte.
Im kleinen Dorf Eickhorst mit ca. 260 Einwohnern kam bei einigen Männern der Wunsch auf, das Schießen als Sport und nicht nur anlässlich des Schützenfestes zu betreiben.
Anfang Mai trafen sich ca. 25 junge Männer in dem späteren Vereinslokal um zu beraten, wie man die Idee am besten umsetzen könnte.
Gesagt, getan. Es wurde ein Schießclub gegründet, der Name des Vereins stand aber noch nicht fest.
Der erste Vorsitzende war Erich Müller. Der Schützenbruder Gustav Gaus sponserte dem Verein ein Eichhörnchen als Symbolfigur, welches noch heute gut erhalten auf dem Schießstand zu sehen ist.
Diese Symbolfigur gab dem Verein auch seinen Namen, „Schießclub Eichhörnchen“ Eickhorst.
Die Funktion der „Jungen Gesellschaft“ übernahm nun der Schießclub.
Jetzt wurde festgelegt: Jedes Mitglied kann Schützenkönig aufgrund seiner Schießleistung werden, ohne dass ihm dadurch große Ausgaben entstehen.
Die wesentlichen Bestandteile der ersten Satzung waren:
  • Der Zweck und das Ziel des Vereines,
  • Pflege des Schießsportes und die Geselligkeit,
  • Regelung des Eintrittes,
  • Rechte und Pflichten der Mitglieder.

Der erste Schießstand

Nach der Gründungsversammlung wurde sehr schnell mit dem Schießen begonnen.
Der damalige Vereinswirt, Rudi Koch-Losekamm, hatte einen provisorischen Kleinkaliberstand in seinem Garten, der ständig in Eigenarbeit verbessert und vorschriftsmäßig errichtet worden war. Er stellte auch das erste Kleinkalibergewehr zur Verfügung. Schießen bei Regen war auf dem offenen Schießstand nicht möglich, aber die Eichhörnchen waren erfinderisch. Sie spannten eine Plane über den Schießstand und saßen somit im Trockenen.
Über Jahre wurde der Stand instandgehalten und laufend verbessert.
Später bauten die Schützen auf Initiative des Vereinswirtes, gemeinsam eine Schießhalle.

Gründung der Damengruppe

Mitte des Jahres 1973 wollten einige Damen beweisen, dass sie auch treffsicher sind. Sie haben den Mut aufgebracht und gründeten eine Damenschießgruppe, die offiziell 1974 als Damengruppe des „SC Eichhörnchen“ aufgenommen wurde.
Zu den Gründungsmitgliedern gehörten:
  • Annelore Kuschan
  • Hilde Elbe
  • Angelika Anton
  • Marlen von Bandel
  • Lieselotte Effinghausen
  • Lydia Hülsebus
  • Charlotte Pollak
Harm Hülsebus, der damalige Schießsportleiter betreute die Damengruppe und gab so manchen Tipp.
Bereits zum Schützenfest konnte Charlotte Pollak zur Damenkönigin gekürt werden.

Schwere Zeiten für den Schießclub

Solange unsere Vereinsgaststätte von den Eigentümern, der Familien Koch-Losekamm betrieben wurde, war sie ein über die Dorfgrenzen hinaus bekanntes, gut gehendes Lokal. Als sich die Eigentümer aber aus der Bewirtung zurückzogen und die Gaststätte verpachteten, ging es in der Folgezeit stetig bergab. Nach fünf Pächterwechseln in nur wenigen Jahren schloss die Gaststätte „Zum Heidetor“ im Juni 1990 für immer. Die ehemalige Gaststube und das Clubzimmer wurden zu Wohnungen umgebaut.
Damit begann für den Schießclub eine mehrjährige, schwere Zeit, denn außer unserem Schießstand mit dem kleinen Vorraum blieb uns nichts. Auch der Versuch, über die Gemeinde zumindest den Clubraum anzumieten und für uns zu erhalten, schlug fehl.
Dadurch war der Verein in seinen Möglichkeiten sehr eingeschränkt. Größere Vereinsveranstaltungen konnten nicht mehr durchgeführt werden, an Vergleichsschießen mit befreundeten Vereinen war schon gar nicht mehr zu denken. Bei der nächsten Hauptversammlung Anfang 1991 platzte der kleine Aufenthaltsraum bei nur 23 Anwesenden aus allen Nähten.
Damals entstand der Wunsch nach einem Dorfgemeinschaftshaus. Der Antrag wurde an den Gemeinderat gestellt und dort auch beschlossen. Die Verwirklichung ließ aber auf Grund der damals schlechten finanziellen Situation unserer Gemeinde noch einige Jahre auf sich warten.
In der Zwischenzeit liefen unsere schießsportlichen Aktivitäten auf Sparflamme. Das jährliche Vergleichsschießen mit den befreundeten Vereinen Meine, Rethen und Vordorf mussten wir als Ausrichter auf dem Schießstand in Meine austragen. Veranstaltungen dieser Größenordnung waren in unseren Räumlichkeiten nicht drin.

Neubau des Dorfgemeinschaftshauses

Im Herbst 1994 konnten wir dann endlich mit dem Bau des Dorfgemeinschaftshauses beginnen. Am 1. Oktober wurden die Fundamente gegossen und am 28. Oktober war die Grundsteinlegung durch unseren damaligen Bürgermeister Adolf Heidorn.
Da der Rohbau zügig von einer Firma hochgezogen wurde, konnten wir bereits am 25. November Richtfest feiern. Danach ging es langsamer voran, denn ein Großteil der weiteren Arbeiten wurde in Eigenleistung erbracht. Noch vor dem Winter wurde das Dach mit Schalung und Teerpappe dichtgemacht.
Das Dachdecken stand am 22. April 1995 auf dem Arbeitsplan. Danach ging es mit dem Innenausbau weiter. Im Juli wurde die Heizung eingebaut, im August und September wurde gefliest und im November 1995 die Arbeiten mit dem Tapezieren abgeschlossen.
Zur Einweihungsfeier unseres neuen Dorfmittelpunkts erschien nicht nur die politische Prominenz aus dem gesamten Papenteich, auch viele Eickhorsterinnen und Eickhorster folgten interessiert der Einladung.
Der Vordorfer Gemeinderat tagte erstmals im Oktober 1996 in unserem Dorfgemeinschaftshaus.
Nachdem die untere Etage fertig gestellt war, ging es ohne Pause an den Ausbau des Dachgeschosses. Hier wurde Fußboden verlegt, die Dachschrägen verkleidet, tapeziert und gemalert. Zusätzlich wurde eine kleine Teeküche eingebaut. So war, etwas außerplanmäßig, auch die obere Etage des Dorfgemeinschaftshauses fertig gestellt.
Die ersten Nutzer dieser Räumlichleiten waren die Eickhorster Jugendlichen, die im August im Beisein von Bürgermeister Adolf Heidorn den ersten Eickhorster Jugendclub gründeten.
Auch unsere Gymnastikdamen turnen einmal die Woche unterm Dach.
Insgesamt haben wir bis zur Fertigstellung des Dorfgemeinschaftshauses ca. 7.500 Stunden Eigenleistung erbracht. Viele Vereinsmitglieder, aber auch eine erfreulich große Zahl Eickhorster Bürger haben so dafür gesorgt, den geplanten finanziellen Rahmen von 700.000 DM deutlich zu unterschreiten.
Nun hatten wir mitten im Dorf die gewünschten und benötigten Räumlichkeiten, um unser Vereinsleben wieder aktiver gestalten zu können. Nur der Schießstand war noch immer am Ende des Dorfes. Und an diesem Schießstand nagte mittlerweile der Zahn der Zeit, auch der Ablauf des Pachtvertrages war absehbar. So wurde beschlossen, direkt nach Fertigstellung des Dorfgemeinschaftshauses mit dem Neubau des Schießstandes zu beginnen.

Neubau des Schießstandes

Am 8. August 1996 wurde bei der Gemeinde der Neubau unseres Schießstandes als Anbau an das Dorfgemeinschaftshaus beantragt. Nach der Genehmigung durch den Gemeinderat konnten noch im November des gleichen Jahres die Fundamente gegossen werden.
Danach war allerdings erst mal die Luft raus. Nach zwei Jahren Bauzeit brauchten selbst die Engagiertesten erstmal eine Pause, zumal der Schießstand komplett in Eigenleistung erstellt werden sollte.
Im Frühjahr 1997 wurden die Arbeiten dann mit neuem Elan wieder aufgenommen. Bis zum Ende des Jahres wurden die Außenwände gemauert.
Die Gesamtlänge des Standes liegt mit Vorraum und Schießstand für Luftgewehr und Kleinkaliber bei über 61 Meter. Im April 1998 begannen wir mit dem Bau der Dachkonstruktion. Anschließend wurde das Dach gedeckt. Damit war der Stand dicht und der Innenausbau konnte beginnen.
Auch in das „Innenleben“ unseres neuen Schießstandes mussten noch viele Stunden Arbeit investiert werden. So war unter anderem eine sehr umfangreiche Elektro-Installation erforderlich, denn neben den drei Zuganlagen für den Kleinkaliberstand sollten im „Neuen“ auch die fünf Zuganlagen für das Luftgewehrschießen mit Motor, und nicht mehr per Handkurbel betrieben werden.
Der Fußboden wurde gefliest, die Decken im Aufenthaltsraum und auf dem Schießstand mit Holz verkleidet. Neue Schießtische wurden gebaut und die neuen Zuganlagen installiert.
Inzwischen ging das Jahr 2000 dem Ende entgegen. Anfang März 2001 sollte das nächste Vergleichsschießen mit den Vereinen Meine, Rethen und Vordorf stattfinden und wir waren Ausrichter.
Im Dezember 2000 fand auf dem alten Schießstand, gut besucht und etwas wehmütig, das letzte Schießen statt. Danach wurden die KK-Zuganlagen abmontiert und im neuen Stand aufgebaut.
Der Termin des Vergleichsschiessens rückte näher und es war noch so viel zu tun. Und die Abnahme des Schießstandes lag noch nicht vor. Bislang durfte auf dem neuen Stand noch nicht geschossen werden.
Bis zum letzten Tag wurde eifrig gearbeitet und drei Tage vor dem Vergleichsschießen kam vom Landkreis die Genehmigung für den Kleinkaliberstand.
Unser neuer Schießstand war noch nicht fertig , aber er war betriebsbereit und so konnten wir im März 2001, stolz auf das Erreichte, das Vergleichsschießen mit den befreundeten Vereinen auf unserer neuen Anlage durchführen.
Es sollte noch zwei Jahre dauern, bis auch die Außenanlagen soweit waren. Im Jahr 2003 konnten wir, nach zehnjährigem Exil auf dem Eickenhof, auch unser Schützenfest wieder auf unserem neuen Festplatz feiern
 
Die Chronik wird demnächst fortgeführt 😉